Mache dich auf und werde Licht

Von Landesbischof Christian Kopp

Bei uns in der Wohnung brennt, wenn es dunkel wird, fast immer eine Kerze. Oft auch mehrere. Meine Frau zündet sie an, weil sie die Stimmung so liebt. Und weil das Licht gut tut. Wenn wir essen, brennt immer eine Kerze. So eine kleine Flamme macht überall gleich ein anderes Licht. Ich selbst denke oft nicht gleich daran, eine Kerze anzuzünden. Aber ich freue mich so sehr über jede brennende Kerze.


Im Advent und in den Weihnachtstagen geht es ohne Kerzen und Licht gar nicht. Ein Adventskranz ohne Kerzen? Ein Weihnachtsbaum ohne Lichter? Ein Altar ohne? Undenkbar. In einem der an den Advents-und Weihnachtstagen gerne gelesenen Abschnitt aus dem Buch des Jesaja wird der Grund wunderschön gedichtet: Mache dich auf und werde Licht, denn dein Licht kommt. (Jesaja 60,1) Schon die ersten Christinnen und Christen haben dieses alte Wort als Hinweis auf das Licht Gottes gelesen. Mit Jesus aus Nazareth kommt das neue Licht in die Welt. Seine Art zu leben, zu sprechen und zu handeln verströmt Zuversicht und Hoffnung. Menschen sehen durch ihn auf einmal Licht am Ende des Tunnels. Sie bekommen eine Ahnung von Gottes heller neuer Welt.


In diesem Jahr müssen wir in den heiligen Tagen viele Kerzen und Lichter anzünden. Die Welt ist in Unordnung und Aufregung. In wenigen Wochen jährt sich der Beginn des Krieges in der Ukraine zum zweiten Mal. Der Terror der Hamas am 7. Oktober 2023 hat das Heilige Land und die ganze Welt in Entsetzen versetzt und unzählige Menschen in Verzweiflung gestürzt. Dazu kommt die ganze Weltlage: Nach der Coronapandemie und inmitten der Klimakrise verlieren Menschen die Orientierung. Es gab wohl noch nie so viele Anfragen bei Beratungsstellen und Psychologen und Psychologinnen wie in den letzten Jahren. Um uns herum gibt es unzählige Dunkelheiten. Das trifft uns ja auch persönlich. Krankheiten, die uns zufallen. Menschen, die wir verloren haben und die wir vermissen.

 

Es war immer die Stärke von Religion, in schweren Zeiten Perspektiven aufzuzeigen. Für mich ist die Advents- und Weihnachtszeit eine Zeit, sich auf das Licht auszurichten. Ich zünde mir eine Kerze an und werde still. Manchmal denke ich nur daran, wofür ich dankbar bin. Mein Leben. Meine Eltern. Die Menschen, die mich lieben. Die Zugspitze. Mein Rennrad. Und werde still und ruhig. Für mich ist das manchmal das tiefste Gebet. Oder ich mache Musik an. Das Weihnachtsoratorium. Oder einfach nur mit den Enkeln Kinderweihnachtslieder. Und schon sehe ich überall die Lichter der Hoffnung brennen. Das Licht Gottes kommt. Auch in diesem Jahr wieder in unsere Häuser und in unsere Herzen.

Von Landesbischof Christian Kopp

Bei uns in der Wohnung brennt, wenn es dunkel wird, fast immer eine Kerze. Oft auch mehrere. Meine Frau zündet sie an, weil sie die Stimmung so liebt. Und weil das Licht gut tut. Wenn wir essen, brennt immer eine Kerze. So eine kleine Flamme macht überall gleich ein anderes Licht. Ich selbst denke oft nicht gleich daran, eine Kerze anzuzünden. Aber ich freue mich so sehr über jede brennende Kerze.


Im Advent und in den Weihnachtstagen geht es ohne Kerzen und Licht gar nicht. Ein Adventskranz ohne Kerzen? Ein Weihnachtsbaum ohne Lichter? Ein Altar ohne? Undenkbar. In einem der an den Advents-und Weihnachtstagen gerne gelesenen Abschnitt aus dem Buch des Jesaja wird der Grund wunderschön gedichtet: Mache dich auf und werde Licht, denn dein Licht kommt. (Jesaja 60,1) Schon die ersten Christinnen und Christen haben dieses alte Wort als Hinweis auf das Licht Gottes gelesen. Mit Jesus aus Nazareth kommt das neue Licht in die Welt. Seine Art zu leben, zu sprechen und zu handeln verströmt Zuversicht und Hoffnung. Menschen sehen durch ihn auf einmal Licht am Ende des Tunnels. Sie bekommen eine Ahnung von Gottes heller neuer Welt.


In diesem Jahr müssen wir in den heiligen Tagen viele Kerzen und Lichter anzünden. Die Welt ist in Unordnung und Aufregung. In wenigen Wochen jährt sich der Beginn des Krieges in der Ukraine zum zweiten Mal. Der Terror der Hamas am 7. Oktober 2023 hat das Heilige Land und die ganze Welt in Entsetzen versetzt und unzählige Menschen in Verzweiflung gestürzt. Dazu kommt die ganze Weltlage: Nach der Coronapandemie und inmitten der Klimakrise verlieren Menschen die Orientierung. Es gab wohl noch nie so viele Anfragen bei Beratungsstellen und Psychologen und Psychologinnen wie in den letzten Jahren. Um uns herum gibt es unzählige Dunkelheiten. Das trifft uns ja auch persönlich. Krankheiten, die uns zufallen. Menschen, die wir verloren haben und die wir vermissen.

 

Es war immer die Stärke von Religion, in schweren Zeiten Perspektiven aufzuzeigen. Für mich ist die Advents- und Weihnachtszeit eine Zeit, sich auf das Licht auszurichten. Ich zünde mir eine Kerze an und werde still. Manchmal denke ich nur daran, wofür ich dankbar bin. Mein Leben. Meine Eltern. Die Menschen, die mich lieben. Die Zugspitze. Mein Rennrad. Und werde still und ruhig. Für mich ist das manchmal das tiefste Gebet. Oder ich mache Musik an. Das Weihnachtsoratorium. Oder einfach nur mit den Enkeln Kinderweihnachtslieder. Und schon sehe ich überall die Lichter der Hoffnung brennen. Das Licht Gottes kommt. Auch in diesem Jahr wieder in unsere Häuser und in unsere Herzen.