Grüß Gott!

Advent, Advent...

Wie sieht bei Ihnen die Adventszeit aus? Was sind Ihre persönlichen Rituale oder Ihre Rituale in der Familie? Was haben Sie von Ihren Eltern übernommen, wo haben Sie vielleicht in einer Beziehung und/oder Familie einen Weg des Kompromisses eingeschlagen? Was kam als Neues bei Ihnen hinzu?

Ich gebe offen zu, dass wir zu Hause schon recht viele adventliche Deko haben. Einiges hat seinerzeit meine Frau mitgebracht, anderes habe ich von meinen Eltern übernommen, vieles kam nach und nach dazu. Ganz vorneweg würde ich hier unsere Krippe nennen, die immer zum 1. Advent – natürlich ohne Jesuskind – aufgebaut wurde und jedes Jahr um eine Figur o.ä. erweitert wird. „Wurde“ deshalb, weil einer unserer Kompromisse ist, dass wir daheim nun etwas früher dekorieren, die Lichter aber erst nach Totensonntag angehen.

Aber vielleicht ist bei Ihnen ja eher das Singen und Musizieren von Advents- und Weihnachtsliedern eine gut gepflegte Familientradition oder das Lesen und Hören von entsprechenden Geschichten. Vielleicht aber auch das Backen von Plätzchen, Stollen und Lebkuchen - oder aber zumindest das Verzehren jener Köstlichkeiten. Und geht es Ihnen dabei auch so, dass diejenigen Plätzchen, die Sie aus Ihrer Kindheit kennen, eigentlich immer noch die Besten sind?

Aber vielleicht ist bei Ihnen ja eher das Singen und Musizieren von Advents- und Weihnachtsliedern eine gut gepflegte Familientradition oder das Lesen und Hören von entsprechenden Geschichten. Vielleicht aber auch das Backen von Plätzchen, Stollen und Lebkuchen - oder aber zumindest das Verzehren jener Köstlichkeiten. Und geht es Ihnen dabei auch so, dass diejenigen Plätzchen, die Sie aus Ihrer Kindheit kennen, eigentlich immer noch die Besten sind?

Weihnachtsmarkt-Hopping, Adventskalender, Glühwein genießen, Weihnachtsfeiern usw. Was immer Sie auch in dieser Zeit machen, es ist und bleibt eine besondere heimelige Zeit, die sich irgendwie versucht in unseren Alltag zu integrieren. Das kann manchmal ganz schön in Stress ausarten, kann aber auch ein gutes Gegenüber genau von diesem Stress sein.

Der Monatsspruch Dezember geht in diese Richtung: „Der Wolf findet Schutz beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Junge leitet sie.“

Durch Advent, die Zeit des Wartens, und Weihnachten, als Gott in einem kleinen Menschen zu uns auf die Welt kam, gesellt sich das alltäglich Stressige mit Wolf, Panther und Löwe zum offensichtlich Schönen im Advent in Form von Lamm, Böcklein und Kalb. Einen Spagat, den wir alle kennen.

In diesem Jahr hat der Spruch noch besondere, bei seiner Auswahl noch nicht gekannte, Dimensionen:

In Europa und an vielen Stellen unserer Erde herrscht Krieg. So mahnt der Spruch uns und alle die in Verantwortung stehen, den Frieden hochzuhalten und ihn nicht aufzugeben, auch wenn das etwas romantische Bild des Monatsspruchs in der Ukraine noch in weiter Ferne zu sein scheint.

Auch mit Blick auf die Fußballweltmeisterschaft und die prekäre Menschenrechtslage in Qatar sowie der Umgang seitens der FIFA damit ist eine Herausforderung - nicht nur in dieser Zeit.

Bei beiden exemplarischen Themen aber gibt mir die Adventszeit Kraft, genau solche Widersprüche unserer Zeit auszuhalten und den Blick auf den so wesentlichen friedvollen Umgang miteinander, im Kleinen und Großen, nicht zu verlieren. Dabei helfen uns allen auch die kleinen Rituale in unseren Familien und lassen die dortigen Meinungsunterschiede in Sachen Adventsritual wohltuend klein aussehen.

 

Eine gesegnete Adventszeit wünscht Ihnen

Ihr

Harald Braun, Diakon an St. Markus