Grüß Gott!

Fischbauch-Rettung

So lautete der Titel einer wundervollen Predigt von Dr. Sabrina Wilkenshof, die ich am Ostermontag auf Bayern 1 gehört habe.

Ihre Worte beschreiben gerade mein Leben als eben kein strahlendes Ostersonntag-Auferstehungs-Halleluja-Gefühl, sondern eher als ein leises suchendes Ostermontag-Überlebens-Alltag-Gefühl.

Ihre Predigt über die bekannte „Jona und der Wal-Geschichte“ (Jona 2, 1-11) begleitet mich auch in die nachösterliche Zeit als heilig-nüchterne Hoffnungsgeschichte und gibt mir Kraft, weil sie für mich etwas sehr Tröstliches im Nachrichtengrau dieser Tage erzählt.

„… Aus dem Schlimmsten, was Dir passieren kann, gibt es eine Rettung. Aus der Tiefe. Aus dem Sturz ins Bodenlose. Es gibt eine Rettung. Aber ziemlich sicher sieht sie nicht so aus, wie Du sie Dir vorgestellt hast. Sie folgt nicht Deinen Vorstellungen und Idealen, sie entzieht sich Deinen Möglichkeiten. Du hättest Dir nie vorstellen können, dass so Deine Rettung aussehen könnte. Ein Fisch, der Dich verschluckt und in dessen Bauch Du drei Tage lang Zeit hast, um Dich auszuruhen. Ein Ort, an dem Du nie sein wolltest und der jetzt zu Deiner Rettung wird. Du wolltest nie in die Stadt ziehen, aber jetzt, wo das Haus ohne die Kinder so leer ist, ist es deine Rettung, dass da auf der Straße so viel Leben ist. Du wolltest nie in einem Büro arbeiten, aber jetzt, wo Du Angst hast vor so viel Verantwortung da draußen, ist es Deine Rettung. Du hast die Stille gesucht, weil Du dachtest, Du müsstest zu Ruhe kommen. Und dann stehst Du auf einmal am tosenden Meer und es wird endlich gut.

„Die sich halten an das Nichtige verlassen ihre Gnade“, sagt Jona in seinem Gebet. Da, wo man sich an die eigene Vorstellung von Rettung klammert, da kann man keine Gnade empfangen. Weil man denkt, man wüsste genau, was zu tun ist, damit es besser wird. Aber vielleicht liegt der Neuanfang ganz woanders. Vielleicht fühlt sich die Rettung ganz anders an. Nicht strahlend, hell und warm, sondern kalt, nass und rutschig. Wenn die eigene Lieblingslösung nicht mehr da ist und mich der Weg in die Tiefe führt, dann dringt die Gnade zu mir durch. Durch das Wasser. Eine Fischbauch-Rettung eben …“

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch viele gute Erfahrungen der Gnade und des Neuanfangs in diesen nachösterlichen Tagen

Herzliche Grüße

Pfarrer Olaf Stegmann

 

Die ganze Predigt finden Sie unter:

https://www.sonntagsblatt.de/artikel/glaube/predigt-zum-ostermontag-2022-das-war-meine-rettung

#himmelwärts

www.frommundfreitag.de

Fischbauch-Rettung

So lautete der Titel einer wundervollen Predigt von Dr. Sabrina Wilkenshof, die ich am Ostermontag auf Bayern 1 gehört habe.

Ihre Worte beschreiben gerade mein Leben als eben kein strahlendes Ostersonntag-Auferstehungs-Halleluja-Gefühl, sondern eher als ein leises suchendes Ostermontag-Überlebens-Alltag-Gefühl.

Ihre Predigt über die bekannte „Jona und der Wal-Geschichte“ (Jona 2, 1-11) begleitet mich auch in die nachösterliche Zeit als heilig-nüchterne Hoffnungsgeschichte und gibt mir Kraft, weil sie für mich etwas sehr Tröstliches im Nachrichtengrau dieser Tage erzählt.

„… Aus dem Schlimmsten, was Dir passieren kann, gibt es eine Rettung. Aus der Tiefe. Aus dem Sturz ins Bodenlose. Es gibt eine Rettung. Aber ziemlich sicher sieht sie nicht so aus, wie Du sie Dir vorgestellt hast. Sie folgt nicht Deinen Vorstellungen und Idealen, sie entzieht sich Deinen Möglichkeiten. Du hättest Dir nie vorstellen können, dass so Deine Rettung aussehen könnte. Ein Fisch, der Dich verschluckt und in dessen Bauch Du drei Tage lang Zeit hast, um Dich auszuruhen. Ein Ort, an dem Du nie sein wolltest und der jetzt zu Deiner Rettung wird. Du wolltest nie in die Stadt ziehen, aber jetzt, wo das Haus ohne die Kinder so leer ist, ist es deine Rettung, dass da auf der Straße so viel Leben ist. Du wolltest nie in einem Büro arbeiten, aber jetzt, wo Du Angst hast vor so viel Verantwortung da draußen, ist es Deine Rettung. Du hast die Stille gesucht, weil Du dachtest, Du müsstest zu Ruhe kommen. Und dann stehst Du auf einmal am tosenden Meer und es wird endlich gut.

„Die sich halten an das Nichtige verlassen ihre Gnade“, sagt Jona in seinem Gebet. Da, wo man sich an die eigene Vorstellung von Rettung klammert, da kann man keine Gnade empfangen. Weil man denkt, man wüsste genau, was zu tun ist, damit es besser wird. Aber vielleicht liegt der Neuanfang ganz woanders. Vielleicht fühlt sich die Rettung ganz anders an. Nicht strahlend, hell und warm, sondern kalt, nass und rutschig. Wenn die eigene Lieblingslösung nicht mehr da ist und mich der Weg in die Tiefe führt, dann dringt die Gnade zu mir durch. Durch das Wasser. Eine Fischbauch-Rettung eben …“

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch viele gute Erfahrungen der Gnade und des Neuanfangs in diesen nachösterlichen Tagen

Herzliche Grüße

Pfarrer Olaf Stegmann

 

Die ganze Predigt finden Sie unter:

https://www.sonntagsblatt.de/artikel/glaube/predigt-zum-ostermontag-2022-das-war-meine-rettung

#himmelwärts

www.frommundfreitag.de